© rené theurich 2015

realismus - zweite heimat


 mit "spitzen" eisen in holz gehauene charaktere, komisch und grotesk, verblüffend in ihrer dar-stellung menschlicher eigenheiten. lebendig und voller energie, die investierte akribie zahlt sich aus.

sonderlinge mit fragilität und stimme, dem betrachter freundlich einen spiegel vorhaltend.

im einsatz der farben knallig bunt bekritzelt und dennoch kontur gebend. karikatur in dritter dimension.

 hinzu kommen lebensbildnisse im nackten holz

oder stein, zum teil von höherer schlichtheit,

als resultat von beobachtung und geistiger ver-innerlichung von wahrgenommenem und erlebtem.

 der betrachter soll meine freude im umgang mit

der arbeit spüren. er soll vertrautes, die eigene kultur, neu entdecken.

 solche bildnisse sind nicht in einem arbeitsgang geschaffen, wie es beispielsweise bei abstrakten arbeiten möglich wäre. diese arbeiten erfordern von mir als bildhauer zeit und ausdauer; den grund-gedanken beizubehalten. sie bedürfen einer kontinuierlichen arbeit am objekt, in welcher ich eintauchen kann, in meine mir vertraute welt.

 im resultat ist dies gleichbedeutend einer ankunft in meiner zweiten heimat, die ich mit dem betrachter teilen möchte.

 realistische arbeiten zu schaffen, in einer vom mainstream des markts dominierten zeit, dahinter steht der antrieb des aufrechthaltens und weiter-entwickelns einer langen tradition in der kunst. nicht zuletzt auch die idee, allgemeinverständlicher kunst, die sich nicht allein bildungseliten offenbart.